Hervorragende Persönlichkeiten prägen das Erscheinungsbild einer Stadt. Bedeutende Objekte lassen diese Persönlichkeiten spürbar werden.
So die Wahlurne der Stadt Grein, gefertigt vom heimischen Hafner Georg Grafender, anlässlich des 25jährigen Bürgermeisterjubiläums von Nationalrat Johann Gürtler.
Der Sinnspruch „Doa aua muas der Moa, der an jeden Dreg toan ko“ (Moa meint mundartlich Bürgermeister) ziert die feine Hafnerkeramik. Sinngemäß: Aus dieser Urne kommt der Bürgermeister, der sich auch für Drecksarbeit nicht zu schade sein darf.
In die 35 Jahre währende Amtszeit Gürtlers fielen die Eröffnung und der Ausbau der Donauuferbahn, der Wasserleitungsbau und die Elektrifizierung der Stadtgemeinde und vor allem die Positionierung als attraktives Sommerfrischeziel für die reiselustige Wiener Bevölkerung.
Die Greiner dankten dies ihrem agilen Stadtoberhaupt auch mit einer Verewigung seiner Persönlichkeit auf der Ägidius-Glocke des ebenfalls 1922 installierten Kirchengeläuts der Greiner Kirche.
„Wir vier Schwestern sind von Johannes Dettenrieder zu St. Florian gegossen in dem Jahr, als Johannes Gürtler fünfundzwanzig Jahre Bürgermeister war.“
Einzelne Buchstaben sind beim Brennvorgang verrutscht, dies machte eine Neuanfertigung der Wahlurne notwendig, diese ist heute im Besitz der Stadtgemeinde Grein.
Eine fachkundige Restaurierung lässt das bedeutende Objekt der Greiner Stadtgeschichte in neuem Glanz erstrahlen.
Hafnerkeramik, grüner Scherben, Hafnerei Georg Grafeneder, Grein
Öffnung 21 cm, größter Durchmesser 33 cm, Höhe 53 cm
Inschriften:
Erinnerung an Joh. Gürtler
Bürgermeister 1897 – 1922
Stadt Grein
„Doa aua muas der Moa, der an jeden Dreg toan ko“
Wahlurne
Bei Recht und Pflicht, vergis dich nicht